Wie Sie mit der Growth-Strategie Ihr Vermögen steigern

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Growth-Strategie

Die Growth-Strategie, auch Wachstumsstrategie genannt, ist ein Ansatz im Bereich der Kapitalanlage, bei dem das Hauptaugenmerk auf Unternehmen gelegt wird, die im Verhältnis zu Umsatz, Gewinn oder Marktkapitalisierung ein überdurchschnittliches Wachstum zeigen oder erwarten lassen. Diese Unternehmen befinden sich häufig in aufstrebenden Branchen oder sind bereits Marktführer innovativen Sektoren.

Die Growth-Strategie stützt sich auf die Erwartung, dass die ausgewählten Unternehmen schneller wachsen als der Gesamtmarkt oder ihre Branche. Investoren, die sich an dieser Anlageidee orientieren, sind bereit, im Vergleich zu den aktuellen Kennzahlen der Unternehmen relativ hohe Preise zu zahlen. Sie setzen darauf, dass ein kontinuierliches Umsatz- und Gewinnwachstum diese Bewertungen rechtfertigt und zu höheren Aktienkursen führt. Dadurch unterscheidet sich die Growth-Strategie von der Value-Strategie, bei der man nach Aktien sucht, die, aus welchen Gründen auch immer, unter ihrem inneren Wert erhältlich sind. Es gibt aber auch Ansätze, die Growth mit Value kombinieren.

Merkmale der Growth-Strategie

Wachstumsfokus

Wie der Name schon vermuten lässt, interessieren sich die Vertreter der Wachstumsstrategie für Aktien mit hohem Umsatz- und Gewinnwachstumspotenzial. Oft handelt es sich dabei um junge oder mittelständische Unternehmen, die in neuen oder schnell wachsenden Märkten tätig sind. Sie sind in der Regel stark in Forschung, Entwicklung, Marketing und Expansion engagiert, um ihr Geschäft auszubauen. Der Schlüssel liegt für den Investor in der Identifizierung von Produkten oder Dienstleistungen mit hohem Potenzial, die irgendwann vielleicht ihre Marktsegmente dominieren oder neue Geschäftsfelder erschließen könnten.

Akzeptanz höherer Bewertungen

Wachstumsinvestoren sind oft bereit, relativ hohe Preise für Aktien zu zahlen, wenn diese zum Beispiel ein gutes Preis-Ertrags-Verhältnis (P/E-Verhältnis) aufweisen. Dies basiert auf der Annahme, dass das zukünftige Wachstum die höhere Bewertung rechtfertigen wird. Darin spiegelt sich offensichtlich auch eine spekulative Komponente wider, da die Anleger auf das zukünftige Potenzial einer Aktie setzen, auch wenn diese nach traditionellen Maßstäben momentan als „teuer“ gilt.

Bevorzugte Branchen

Die Selektion der richtigen Branchen ist ein wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie. Growth-Investoren bevorzugen in der Regel innovative Sektoren mit hohem Zukunftspotenzial. Dazu gehören beispielsweise Bereiche wie Technologie, Biotechnologie, erneuerbare Energien und digitale Dienstleistungen. Diese Wirtschaftszweige bieten die Aussicht auf disruptive Innovationen und Marktveränderungen, die eine Chance für überdurchschnittliche Gewinne bergen.

Risiko und Volatilität

Indem sich Investoren auf Wachstumsunternehmen konzentrieren, nehmen sie ein hohes Maß an Volatilität und Risiko in Kauf. Growth-Aktien reagieren mitunter sehr empfindlich auf Marktveränderungen und unterliegen größeren Schwankungen. Dies kann insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zu starken Kursbewegungen führen. Daher ist es für Growth-Investoren unerlässlich, ihre Risikotoleranz zu definieren und ein effektives Risikomanagement zu betreiben.

Langfristige Orientierung

Wer mit der Growth-Strategie erfolgreich sein will, muss eine langfristige Perspektive einnehmen. Investoren in diesem Bereich sollten sich bewusst sein, dass neue Ideen oft einige Zeit brauchen, um sich zu entfalten. Daher ist es erforderlich, Investitionen über längere Zeiträume zu halten, oft über mehrere Jahre hinweg. Ohne diese Geduld ist es nicht möglich, später die Früchte des Wachstums zu ernten.

Growth-Strategie: ein Leitfaden

Apple, Amazon oder Google sind Beispiele für Unternehmen, die in ihren ersten Jahren an der Börse perfekte Beispiele für aussichtsreiche Growth-Aktien waren. Manche Anleger, die früh in diese Werte investiert haben, sind sehr reich geworden. Solche Unternehmen gibt es sicher auch heute. Doch wie findet man heraus, welche das sind, wenn man keine magische Glaskugel hat, mit der man in die Zukunft blicken kann? Um gute Growth-Aktien zu entdecken, ist eine Methodenkombination aus quantitativer und qualitativer Analyse sowie ein fortlaufendes Monitoring der Markt- und Unternehmensentwicklung erforderlich. Hier ist ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden, der bei der Ermittlung möglicher Chancen helfen kann:

  1. Markt- und Branchenanalyse
    • Markttrends: Beginnen Sie mit einer Makroanalyse, um die aktuellen wirtschaftlichen und marktspezifischen Trends zu verstehen.
    • Wachstumsbranchen: Suchen Sie nach Branchen mit hohem Wachstumspotenzial, wie z. B. Biotechnologie, Robotik oder KI.
  2. Unternehmen auswählen
    • Wachstumsbewertung: Suchen Sie nach Unternehmen mit konstantem Umsatz- und Gewinnzuwächsen.
    • Innovationsfähigkeit: Beurteilen Sie, ob das Unternehmen innovative Produkte oder Dienstleistungen mit klarem Wettbewerbsvorteil anbietet.
  3. Finanzielle Analyse
    • Finanzberichte untersuchen: Analysieren Sie die Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen der letzten Jahre.
    • Kennzahlen auswerten: Achten Sie auf wichtige Kennzahlen wie Umsatzwachstum, Gewinnmargen, Eigenkapitalrendite (ROE) und Verschuldung.
  4. Aktienbewertung
    • Bewertungsmetriken analysieren: Überprüfen Sie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) und andere Kennzahlen.
    • Vergleich mit Wettbewerbern: Vergleichen Sie diese Kennzahlen mit Mitbewerbern der selben Branche.
  5. Qualitative Analyse
    • Managementqualität: Informieren Sie sich über die Unternehmensführung und ihre Erfolgsbilanz.
    • Unternehmensstrategie: Untersuchen Sie die Langzeitstrategie des Unternehmens und wie gut sie umgesetzt wird.
  6. Risikobewertung
    • Marktrisiken einschätzen: Berücksichtigen Sie Marktrisiken, die das Unternehmenswachstum beeinträchtigen könnten.
    • Volatilität verstehen: Seien Sie sich der potenziellen Volatilität der Aktie bewusst und entscheiden Sie, ob sie zu Ihrem Risikoprofil passt.
  7. Fortlaufende Überwachung
    • Regelmäßige Überprüfung: Growth-Aktien sollten regelmäßig evaluiert werden, um sicherzustellen, dass sie weiterhin Wachstumspotenzial aufweisen.
    • Anpassungen vornehmen: Passen Sie Ihre Investitionsentscheidungen an, wenn sich die Unternehmensaussichten oder Marktbedingungen ändern.

Bekannte Vertreter der Growth-Strategie

Es gibt eine Reihe bekannter Investoren und Investmentfonds, die die Growth-Strategie in ihren Investmentansätzen verwenden. Hier einige prominente Beispiele:

  • Warren Buffett (Berkshire Hathaway): Obwohl Buffett vor allem als Value-Investor bekannt ist, hat er im Laufe der Jahre auch in Wachstumsunternehmen investiert. Ein bemerkenswertes Beispiel ist seine Investition in Apple, die zu einem beträchtlichen Teil seines Portfolios geworden ist.
  • Cathie Wood (ARK Invest): Cathie Wood und ihr Unternehmen ARK Invest sind für ihre aktiven Investments in disruptive und innovative Technologieunternehmen bekannt. ARK Invest konzentriert sich auf langfristiges Wachstum und hat erfolgreich in Unternehmen wie Tesla, Square und Zoom investiert.
  • Peter Thiel (Founders Fund): Der Mitbegründer von PayPal hat sich auch als Investor einen Namen gemacht. Er hat gezielt in Unternehmen investiert, die nach seiner Einschätzung bahnbrechende Technologien entwickeln. So trat Thiel beispielsweise als Unterstützer von Unternehmen wie Palantir Technologies und SpaceX in Erscheinung.
  • Bill Ackman (Pershing Square Capital Management): Bill Ackman hat in der Vergangenheit sowohl Value- als auch Growth-Strategien eingesetzt. Er hat Investitionen in Großunternehmen wie Starbucks und Chipotle getätigt, denen er ein hohes Wachstumspotenzial zuschreibt.
  • Kathryn Haun (Andreessen Horowitz): Kathryn Haun ist Partnerin bei Andreessen Horowitz, einem Risikokapitalunternehmen mit Fokus auf Technologie. Das Unternehmen hat in zahlreiche Start-ups investiert, die auf disruptive Innovationen setzen.
  • Chris Sacca (Lowercase Capital): Chris Sacca ist ein bekannter Risikokapitalgeber und hat in Unternehmen wie Twitter, Instagram und Uber investiert. Seine Investitionen waren in der Regel auf Wachstum und Technologie ausgerichtet.

Diese Investoren und Investmentfonds haben unterschiedliche Herangehensweisen und Schwerpunkte, aber sie teilen die gemeinsame Zielsetzung, in Unternehmen zu investieren, die langfristiges Wachstumspotenzial bieten. Auch wenn nicht alle ihre Investitionen erfolgreich waren, so haben sie doch bewiesen, dass mit genauer Marktforschung und strenger Risikoanalyse in Wachstumsmärkten viel Geld zu verdienen ist.

Risiken der Growth-Strategie

Die Risiken der Growth-Strategie sind:

  • Hohe Volatilität: Growth-Aktien unterliegen oft starken Marktschwankungen. Dies kann zu kurzfristigen Verlusten führen.
  • Überbewertung: Die grundsätzliche Bereitschaft, höhere Preise für Growth-Aktien zu akzeptieren, kann zum Kauf überbewerteter Aktien führen.
  • Marktrisiken: Die Performance von Growth-Aktien hängt stark von der Entwicklung des Gesamtmarktes oder der Branche ab.
  • Konzentrationsrisiko: Die übermäßige Konzentration auf ein bestimmtes Segment oder eine bestimmte Branche kann das Risiko erhöhen.

Absicherungen:

  • Diversifikation: Streuung des Portfolios über verschiedene Branchen und/oder Anlageklassen, um das Risiko zu minimieren.
  • Stop-Loss-Aufträge: Setzen von Stop-Loss-Aufträgen, um Verluste zu begrenzen.
  • Regelmäßiges Monitoring: Laufende Überwachung und gegebenenfalls Anpassung des Portfolios.
  • Langfristige Perspektive: Die Growth-Strategie erfordert einen weiten Zeithorizont und eignet sich nicht für kurzfristige Spekulationen.
  • Beratung von Experten: Konsultation einer professionellen Finanzberatung, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Kombinierte Strategien

Die Growth-Strategie lässt sich gut mit einer Reihe anderer Anlagestrategien kombinieren, um ein ausgewogenes Portfolio zu schaffen. Hier sind einige Beispiele:

  • Value-Investing ist auf den ersten Blick mit dem Growth-Ansatz inkompatibel, da es sich doch auf unterbewertete Aktien konzentriert. Die Kombination von Growth- und Value-Ansätzen ermöglicht es jedoch, sowohl von Wachstumschancen als auch von günstigen Kursen zu profitieren. Dies kann dazu beitragen, das Risiko im Portfolio zu streuen.
  • Dividendenstrategien und Income-Investing: Diese Strategien zielen darauf ab, ein regelmäßiges Einkommen in Form von Dividenden zu erzielen. Sie lassen sich gut mit Growth-Investitionen kombinieren, um eine Einkommensquelle zu schaffen, während das langfristige Wachstumspotenzial weiterhin verfolgt wird.
  • Quality-Investing: Die Idee hinter dem Quality-Investing beinhaltet die Auswahl von Unternehmen mit soliden Bilanzen und stabilen Gewinnen. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Growth-Investitionen zu mindern, indem man auf Unternehmen setzt, die finanziell solide sind.
  • Themenbasierte Investitionen: Investitionen in bestimmte Branchen oder Trends, wie erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz oder Gesundheitswesen, können mit der Growth-Strategie kompatibel sein. Dies ermöglicht es Anlegern, von spezifischen Wachstumschancen zu profitieren.
  • Globale Diversifikation: Die Kombination von Growth-Investitionen mit globaler Diversifikation trägt dazu bei, das Risiko zu streuen und von Wachstumschancen in verschiedenen Regionen der Welt zu profitieren.
  • Taktische Asset Allocation: Die taktische Zuweisung von Vermögenswerten lässt Anleger je nach Marktlage zwischen verschiedenen Anlagestrategien wechseln, um Chancen wahrzunehmen und gleichzeitig das Portfolio zu schützen.

Zudem haben sich im Laufe der Zeit aus der Wachstumsstrategie zahlreiche Ansätze entwickelt, die durch die Integration anderer Methoden eine bessere Risikoabsicherung und/oder höhere Renditechancen erreichen wollen. Beispiele hierfür sind die GARP-Strategie von Peter Lynch oder das von dem deutschen Investor Marcus Kitzmann entwickelte GROWTH Investing. Eine diversifizierte Portfoliozusammensetzung, die verschiedene Anlagestrategien miteinander verknüpft, kann die Gesamtperformance optimieren und die Risiken dämpfen. Es ist ratsam, mit einem Finanzberater zusammenzuarbeiten, um eine Strategie zu entwickeln, die zu den individuellen Bedürfnissen passt.

Wie Growth Investing funktioniert: Erfahrungen und Erkenntnisse

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