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Die aufregende Welt der Aktien

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Symbolbild Aktien

Aktien repräsentieren Beteiligungen am Grundkapital eines Unternehmens und gelten daher als Finanzinstrumente, die dem Besitzer Anteilsrechte an der entsprechenden Aktiengesellschaft (AG) verleihen. Sobald jemand solche Wertpapiere kauft, nimmt er die Rolle eines Aktionärs ein und wird somit zum teilweisen Eigentümer der betreffenden Gesellschaft. Der Preis einer einzelnen Aktie spiegelt gewöhnlich einen Teil des gesamten Unternehmenswertes wider.

Aktien werden als eigenständige Anlageklasse betrachtet, da sie gemeinsame Eigenschaften und Risikoprofile aufweisen, die sich von anderen Vermögenswerten wie Anleihen, Immobilien oder Rohstoffen unterscheiden. Als Anteile an Unternehmen bieten sie das Potenzial für Kapitalwachstum und Dividendenerträge, bergen aber auch ein gewisses Risiko durch die Schwankungen des Marktes.

Börsengehandelte Aktien

Die überwiegende Zahl der Aktien weltweit wird an Börsen gehandelt. Ihr Preis – der Aktienkurs – entsteht durch Angebot und Nachfrage. Der Kurswert wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die aktuellen Betriebsergebnisse, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, günstige oder ungünstige Markttrends und die unberechenbare Stimmung der Anleger.

Der Besitz von Aktien bietet das Potenzial für Kapitalgewinne, falls der Kurs steigt, sowie die Möglichkeit, Dividenden zu erhalten, falls das Unternehmen Gewinne an seine Aktionäre ausschüttet. Allerdings sind damit auch Risiken verbunden, da der Wert von Aktien fallen kann, was zu Kapitalverlusten führt. Aktieninvestitionen gelten daher als eine Form der Risikokapitalanlage, die einerseits das Potenzial für Renditen, andererseits aber auch das Risiko von Verlusten birgt.

Arten von Aktien

Stammaktien und Vorzugsaktien

Die meisten Aktiengesellschaften geben Stammaktien aus. Bei einigen Unternehmen, zum Beispiel bei Volkswagen oder Metro, steht man jedoch vor der Wahl: Soll man nun Stamm- oder Vorzugsaktien kaufen? Grundsätzlich sind beide Gattungen für Privatanleger interessant. Beide Formen repräsentieren Unternehmensanteile, unterscheiden sich jedoch in einigen Schlüsseleigenschaften. Die Vor- und Nachteile sollten genau abgewogen werden.

  • Stammaktien (Common Stocks): Diese sind die am häufigsten gehandelten Aktien an den Börsen. Inhaber von Stammaktien haben in der Regel Stimmrechte bei der Hauptversammlung des Unternehmens, was ihnen ein Mitspracherecht bei wichtigen Echeidungen gewährt. Außerdem haben sie Anspruch auf Dividenden, sofern solche ausgeschüttet werden. Der Wert von Stammaktien kann stark schwanken, was ihnen ein höheres Potenzial für Kapitalgewinne, aber auch ein höheres Risiko verleiht.
  • Vorzugsaktien (Preferred Stocks): Vorzugsaktien beinhalten in der Regel keine Stimmrechte, haben dafür aber andere Vorteile. Die Dividenden für Vorzugsaktien sind oft höher und stabiler als die von Stammaktien. Zudem haben Vorzugsaktionäre in der Regel Vorrang bei der Auszahlung von Dividenden und im Falle einer Liquidation des Unternehmens. Der Handel mit Vorzugsaktien ist in der Regel weniger volatil als der Handel mit Stammaktien, sie bieten aber andererseits meist weniger Wachstumspotenzial.

Kapitalanleger können je nach ihren Zielen und ihrer Risikobereitschaft entscheiden, welche Art von Aktien für sie geeigneter ist. Stammaktien sind attraktiv, wenn man nach Kapitalwachstum und einem gewissen Maß an Einfluss im Unternehmen sucht, während Vorzugsaktien möglicherweise für Anleger interessant sein können, die Wert auf regelmäßige Einkünften und ein geringeres Risiko legen. Für die meisten Aktionäre in Deutschland und weltweit stellt sich diese Frage ohnehin nicht, da die überwiegende Zahl der börsennotierten Aktiengesellschaften ausschließlich Stammaktien ausgibt.

Inhaberaktien und Namensaktien

Inhaberaktien und Namensaktien sind zwei grundlegende Formen von Aktien, die Investoren und Unternehmen unterschiedliche Eigenschaften und Handhabungen bieten. Während beide den Inhabern Eigentumsanteile an einem Unternehmen verleihen, unterscheiden sie sich in der Art und Weise, wie diese Eigentumsrechte dokumentiert und übertragen werden. Diese Unterschiede haben Auswirkungen auf die Anonymität der Aktionäre, die Handelbarkeit der Aktien und die Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Investoren.

Inhaberaktien

Inhaberaktien (Bearer Shares) sind Aktien, bei denen der Besitzer nicht namentlich registriert wird. Der Eigentumsnachweis erfolgt durch den physischen Besitz der Aktienurkunde. Diese kann einfach durch Übergabe von einer Person zur anderen übertragen werden, ohne dass eine formelle Umschreibung der Eigentumsverhältnisse erforderlich ist. Inhaberaktien bieten Anonymität für den Eigentümer und sind für ihre einfache Übertragbarkeit bekannt. Sie eignen sich daher besonders für Unternehmen, die eine flexible Handelbarkeit ihrer Aktien wünschen.

Inhaberaktien bieten zwar mehr Anonymität und sind einfacher zu übertragen, aber sie werden aufgrund von Bedenken hinsichtlich Geldwäsche und anderen potenziellen Missbräuchen in vielen Rechtsordnungen zunehmend strenger reguliert. Einige Länder haben ihren Einsatz stark eingeschränkt oder sogar verboten. Dies hat dazu geführt, dass Namensaktien an den globalen Börsen die dominierende Form geworden sind.

Namensaktien

Namensaktien (Registered Shares) sind Aktien, bei denen der Name des Aktionärs, zusammen mit anderen Informationen dokumentiert wird. Die Übertragung von Namensaktien erfordert eine Umschreibung im Aktienregister, was den Prozess im Vergleich zu Inhaberaktien formeller und weniger anonym macht. Namensaktien ermöglichen es Unternehmen, ihre Aktionärsstruktur genau zu kennen und direkte Kommunikationswege zu ihren Aktionären zu unterhalten.

In den meisten Ländern, einschließlich der USA und vieler EU-Staaten, sind Namensaktien die bevorzugte Form für börsennotierte Unternehmen. Dies liegt vor allem daran, dass sie eine größere Transparenz und Sicherheit hinsichtlich der Identität der Aktionäre bieten. Die Registrierung von Aktionären im Aktienregister bei Namensaktien ermöglicht eine klare Nachverfolgbarkeit des Eigentums und erleichtert Unternehmen die direkte Kommunikation mit ihren Aktionären. Dies ist besonders wichtig für Unternehmensabstimmungen und für die Einhaltung regulatorischer Anforderungen.

Bedeutung für Investoren

Moderne Online-Broker erleichtert den Handel mit Aktien erheblich, indem sie die komplexen Verwaltungsprozesse im Hintergrund abwickeln. Die meisten Anleger müssen sich normalerweise keine Gedanken über die Aktienregistrierung machen, solange sie über ihren Broker handeln. Wenn spezifische Aktionen wie Aktienübertragungen auf andere Personen oder die Ausübung von Stimmrechten erforderlich sind, können die Broker bei diesen Prozessen behilflich sein.

Wirtschaftliche Bedeutung

Im Zuge der industriellen Revolution entwickelte sich die Aktiengesellschaft zur wichtigsten Rechtsform vür Industrie-, Bank- und Versicherungsunternehmen. Der französische Ökonom Léon Walras beschrieb bereits 1898 in seinem berühmten Walras-Gesetz am Beispiel des Aktienmarkts, wie sich Kurse bilden. Er ging dabei von einer natürlichen Neigung zum Marktgleichgewicht aus.

Im Gegensatz dazu sah der britische Ökonom John Maynard Keynes in seiner 1936 veröffentlichten Theorie die Bildung von Aktienkursen als Ergebnis kollektiver Einschätzungen der Marktteilnehmer, die stark von der vorherrschenden Stimmungslage beeinflusst werden. Obwohl Keynes diese Marktbedingungen als grundsätzlich stabil erachtete, betonte er, dass Stabilität nur dann gewährleistet sei, wenn informierte Teilnehmer den Markt in Richtung eines stabilen Gleichgewichts lenken würden. Seine Skepsis gegenüber Aktienmärkten äußerte er auch durch die Kritik an der Trennung zwischen Eigentum und Management sowie an der fortlaufenden Kursfeststellung, die er für einen destabilisierenden Faktor hielt.

Aktien eignen sich für Großkonzerne ebenso wie für kleine und mittlere Betriebe als Instrument zur Kaptialbeschaffung. Sie helfen, den Bedarf an Eigenkapital zumindest teilweise zu decken, indem Anleger sich an Unternehmensgründungen oder Kapitalerhöhungen beteiligen. Mit dem Erwerb von Aktien finanzieren die Anleger die Investitionen der Wirtschafstreibenden mit. Auf den Aktienmärkten erfolgt eine Ressourcenverteilung, da die Aktienkurse Informationen über den Zustand des Unternehmens signalisieren. Der Aktienmarkt fördert das volkswirtschaftliche Wachstum, indem Aktionäre die Unternehmensfinanzierung unterstützen und so zu Kapazitätserweiterungen beitragen.

Ende 2022 belief sich der Wert des weltweiten Aktienbestands laut Statista auf rund 101,4 Billionen US-Dollar. Zur gleichen Zeit belief sich der Kurswert der im Umlauf befindlichen Aktien in Deutschland auf rund 1.859 Milliarden Euro. Zuletzt stieg der Wert jedoch stark an. Ende Juni 2023 lag die Marktkapitalisierung der umlaufenden Aktien in Deutschland bei 2.061,1 Milliarden Euro (ebenfalls lt. Statista).

Die Bedeutung von Aktien für Privatanleger

Die meisten seriösen Börsenexperten würden Aktien als ein fundamentales Anlageinstrument im Portfolio jedes Anlegers bezeichnen. Sie bieten dem Investor die Möglichkeit, direkt am Erfolg eines Unternehmens teilzuhaben. Als Teilhaber sind Aktionäre berechtigt, Dividenden zu erhalten, die eine Quelle regelmäßiger Einkünfte darstellen können, abhängig von der Profitabilität und Ausschüttungspolitik des Unternehmens.

Ein entscheidender Vorteil von Aktien ist das Potenzial für Kapitalwachstum. Langfristig haben sie historisch gesehen höhere Renditen erzielt als andere Anlageklassen. Dieses Wachstumspotenzial macht sie zu einer attraktiven Option für Anleger, die ihr Vermögen steigern möchten und einen langfristige Anlagephilosophie verfolgen.

Ungeachtet aller Chancen ist es jedoch wichtig, auch die Risiken nicht aus den Augen zu verlieren. Die Märkte sind volatil und die Aktienkurse schwanken aufgrund einer Vielzahl von Faktoren. Daher erfordern Aktieninvestitionen eine genaue Analyse und eine fundierte Anlagestrategie. Die Risiken lassen sich durch eine gute Diversifikation zwar nicht gänzlich vermeiden, aber zumindest eindämmen. Durch die Streuung von Investitionen über verschiedene Branchen, geografische Regionen und Unternehmensgrößen hinweg können Anleger die Verlustanfälligkeit ihres Portfolios minimieren. Eine gut diversifizierte Aktienanlage kann helfen, die Volatilität zu glätten und die Folgen von Marktschwankungen zu reduzieren.

Kurz erwähnt sei, dass Aktien auch für Spekulationszwecke genutzt werden können, wobei der Fokus hierbei auf den kurzfristigen Kursschwankungen liegt. Diese Art des spekulativen Handels birgt allerdings ein höheres Risiko und erfordert eine andere Herangehensweise als das langfristige Investieren.

Hauptversammlung

Jedes Jahr findet eine Hauptversammlung der Aktiengesellschaft statt. Als Inhaber einer Namensaktie, der im Aktienregister eingetragen ist, erhält man die Einladung zur Hauptversammlung direkt von der Gesellschaft. Bei Inhaberaktien wird sie hingegen von der depotführenden Bank verschickt. Manche Depotanbieter verlangen eine Gebühr, wenn der Kunde nachträglich eine Eintrittskarte bestellt.

Der Vorstand präsentiert auf der Hauptversammlung Berichte über die Geschäftsentwicklung, die finanzielle Lage und die Strategie des Unternehmens. Dies beinhaltet oft auch einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. Die Aktionäre haben die Möglichkeit, über verschiedene Angelegenheiten abzustimmen, darunter die Genehmigung des Jahresabschlusses, die Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats, die Festlegung der Dividende und andere strategische Entscheidungen. In einigen Hauptversammlungen werden auch Wahlen abgehalten, um die Mitglieder des Aufsichtsrats oder anderer Gremien zu bestimmen. Die Hauptversammlung ist somit ein entscheidendes Instrument der Aktionärsdemokratie und dient dazu, Aktionären die Möglichkeit zu geben, Einfluss auf die Geschäftsführung und die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu nehmen. Sie stellt sicher, dass wichtige Entscheidungen transparent getroffen werden und dass die Interessen der Aktionäre angemessen berücksichtigt werden.

Großaktionäre, die erhebliche Anteile am Unternehmen besitzen, können ein großes Interesse daran haben, an der Hauptversammlung teilzunehmen, da sie in der Regel eine beträchtliche Anzahl von Stimmen haben und dadurch einen Einfluss auf wichtige Entscheidungen des Unternehmens ausüben können. Kleinaktionäre, die nur wenige Aktien halten, haben weniger Einfluss, aber dennoch das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen.

Aktien für langfristige Rendite und Sicherheit

Die Auswahl der richtigen Aktien für langfristige Investitionen hängt von vielen Faktofen ab. Dazu gehören die individuellen finanziellen Ziele, die Risikotoleranz und der Anlagehorizont. Ein Patentrezept für alle Anleger kann es daher nicht geben. Es existieren jedoch einige bewährte Anlagestrategien und Methoden, die historisch gesehen gute Renditen und relative Sicherheit bieten konnten. Hier sind einige davon:

  • Diversifikation: Eine breite Streuung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen, Branchen und geografische Regionen kann dazu beitragen, das Risiko zu minimieren. Dies kann durch den Kauf von Investmentfonds, Exchange Traded Funds (ETFs) oder diversifizierten Aktienportfolios erreicht werden.
  • Langfristiges Halten (Buy and Hold): Diese Strategie beinhaltet das Halten von Aktien mit langfristigem Wachstumspotenzial über einen längeren Zeitraum. Historisch gesehen haben langfristige Investoren von der Aufwärtsentwicklung des Aktienmarktes am meisten profitiert.
  • Dividendenaktien: Aktien von Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten und eine nachhaltige Dividendenpolitik haben, können eine Einkommensquelle für Investoren sein. Dividendenaktien werden oft von etablierten und stabilen Unternehmen ausgegeben.
  • Wachstumsaktien: Wachstumsaktien gehören zu Unternehmen, die ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum aufweisen. Diese Aktien können langfristig beträchtliche Renditen erzielen. Sie bergen aber ein höheres Risiko, das sich durch neuere Ansätze wie die GROWTH-Investing-Strategie jedoch entschärfen lässt.
  • Blue-Chip-Aktien: Blue-Chip-Aktien gehören zu großen, etablierten und finanziell soliden Unternehmen mit nachgewiesener Erfolgsbilanz. Diese Aktien gelten oft als relativ sicher und können langfristige Stabilität bieten.
  • Value-Aktien: Value-Aktien sind Aktien von Unternehmen, deren Aktienkurse als unterbewertet angesehen werden. Investoren suchen nach Value-Aktien, die das Potenzial haben, sich zu erholen und langfristig an Wert zuzulegen.
  • Nachhaltige und ethische Investitionen: Immer mehr Investoren interessieren sich für nachhaltige und ethische Anlagen, bei denen Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren berücksichtigt werden. Unternehmen, die sich auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung konzentrieren, könnten langfristig von dieser Entwicklung profitieren.
  • Technologieaktien und Wachstumsbranchen: Technologieaktien und Aktien in Wachstumsbranchen wie erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz und Gesundheitswesen haben in der Vergangenheit oft gute langfristige Renditen erzielt.

Leider gibt es keine Anlagestrategie, die völlig risikofrei ist. Frühere Leistungen sind keine Garantie für zukünftigen Erfolg. Es ist ratsam, vor jeder Anlageentscheidung gründlich zu recherchieren, eine klare Strategie zu entwickeln und die Investitionen regelmäßig zu überwachen. Es kann auch hilfreich sein, die Hilfe einer professionellen Finanzberatung in Anspruch zu nehmen.

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