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CAN SLIM: Wie Sie systematisch die besten Aktien auswählen

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CAN SLIM

Na, auf der Suche nach der neuesten Trend-Diät? Wenn Sie über CAN SLIM gestolpert sind, weil Sie eine Methode zur Gewichtskontrolle suchen, muss ich Sie leider enttäuschen – es sei denn, Sie wollen das Gewicht Ihres Portfolios erhöhen! Tatsächlich hat CAN SLIM nichts mit Kalorien oder Kohlenhydraten zu tun, sondern ist eine Strategie für eine etwas andere Art von Gesundheit: die finanzielle Gesundheit Ihrer Aktieninanlagen. Entwickelt von dem klugen Investor William O’Neil, ist CAN SLIM eine Methode, die darauf abzielt, Aktien mit hohem Wachstumspotenzial zu identifizieren, bevor die große Masse der Marktteilnehmer es tut.

Wofür steht CAN SLIM?

Die CAN-SLIM-Strategie ist eine Anlagemethode, die bereits im Jahr 1953 von dem Autor und Investor William O’Neil vorgestellt wurde. Sie ist darauf ausgelegt, Aktien mit hohem Wachstumspotenzial zu identifizieren. Der Ansatz basiert auf einer Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse und umfasst sieben Hauptkriterien, die unter dem Akronym „CAN SLIM“ zusammengefasst sind.

  • C – Current Earnings: Aktuelle Gewinne pro Aktie sollten stark und im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sein.
  • A – Annual Earnings: Jährliches Gewinnwachstum sollte hoch sein und über mehrere Jahre hinweg konstant zugenommen haben.
  • N – New product or service: Das Unternehmen sollte neue, innovative Produkte oder Dienstleistungen anbieten oder sich in einer neuen, starken Marktphase befinden. Auch ein neues Preis-Hoch der Aktie ist ein gutes Zeichen.
  • S – Supply and Demand: Aktien mit geringerem Angebot (z.B. durch Aktienrückkäufe) und hoher Nachfrage steigen oft im Wert.
  • L – Leader or Laggard: Investieren in führende Unternehmen in einer Branche und nicht in Nachzügler.
  • I – Institutional Sponsorship: Die Aktie sollte von großen Investoren oder Fonds unterstützt werden.
  • M – Market Direction: Der allgemeine Markttrend sollte beachtet werden, da die meisten Aktien den Marktindizes folgen.

CAN SLIM ist eine dynamische Anlagestrategie, die viel aktives Engagement und regelmäßige Marktanalysen erfordert. Sie zielt darauf ab, Wachstumsaktien zu identifizieren, bevor sie von der Mehrheit der Investoren wahrgenommen werden.

C – Current Earnings

Bei den Current Earnings, dem „C“ in der CAN-SLIM-Strategie, werden spezifische Kriterien angewendet, um die aktuelle Ertragskraft eines Unternehmens zu beurteilen. Diese Parameter fokussieren sich auf die jüngsten Quartalsgewinne des Unternehmens.

Die Strategie sucht nach Unternehmen, deren Gewinne pro Aktie (EPS) im jüngsten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal signifikant gestiegen sind. Oft wird ein Anstieg von mindestens 25% als Richtwert verwendet. Je höher der Anstieg, desto besser. Neben dem absoluten Anstieg ist auch die Beschleunigung des Gewinnwachstums über mehrere Quartale hinweg ein wichtiges Kriterium. Unternehmen, deren Gewinnwachstum von Quartal zu Quartal zunimmt, werden bevorzugt. Unternehmen, die regelmäßig die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen, werden ebenfalls positiv bewertet. Dies deutet auf eine starke operative Performance und möglicherweise unterschätztes Wachstumspotenzial hin.

Diese Kriterien basieren auf der Annahme, dass starke und steigende Gewinne ein Schlüsselindikator für das Gesundheits- und Wachstumspotenzial eines Unternehmens sind und dass dies sich letztlich im Aktienkurs widerspiegeln wird.

A – Annual Earnings

Bei den Annual Earnings, dem „A“ in der CAN-SLIM-Strategie, konzentriert sich die Analyse auf deb Jahresgewinn eines Unternehmens. Die Kriterien sind darauf ausgerichtet, Unternehmen mit starkem und konstantem Gewinnwachstum zu identifizieren.

Gesucht werden Unternehmen, die in den letzten drei bis fünf Jahren ein stetiges und signifikantes Wachstum des Gewinns pro Aktie (EPS) gezeigt haben. Auch hier wird oft ein Mindestwachstum von 25% pro Jahr als ein idealer Wert angesehen. Neben der reinen Steigerung des EPS wird auch auf die Gewinnmargen geachtet. Unternehmen, deren Gewinnmargen von Jahr zu Jahr steigen, gelten als besonders attraktiv.

Die Gewinnsteigerung sollte von hoher Qualität und nachhaltig sein, also auf echtem Umsatzwachstum und effizienter Geschäftsführung basieren, anstatt auf einmaligen Ereignissen oder Bilanztricks. Es wird auch darauf geachtet, dass die zukünftigen Gewinnaussichten positiv sind. Unternehmen, von denen erwartet wird, dass sie auch in Zukunft ihre Gewinne steigern können, werden bevorzugt.

Diese Kriterien basieren auf der Annahme, dass Unternehmen mit starkem und konstantem Gewinnwachstum ein hohes Potenzial für zukünftige Kursgewinne bieten. Es wird davon ausgegangen, dass solide und wachsende Gewinne ein Schlüsselindikator für die Gesundheit und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens sind.

N – New

Das „N“ in der CAN-SLIM-Strategie, das für New steht, bezieht sich auf neue Entwicklungen innerhalb eines Unternehmens, die das Potenzial haben, das Wachstum anzukurbeln. Dies kann verschiedene Aspekte umfassen:

  • Neue Produkte oder Dienstleistungen: Das Hauptaugenmerk liegt auf Unternehmen, die innovative, neuartige Produkte oder Dienstleistungen einführen. Diese Innovationen sollten das Potenzial haben, die Marktanteile zu erhöhen, neue Märkte zu erschließen oder die Branche zu verändern.
  • Neue Führung: Manchmal kann auch ein Wechsel in der Unternehmensführung, wie ein neuer CEO, als „neu“ im Sinne von CAN SLIM angesehen werden, besonders wenn das neue Management eine erfolgreiche Bilanz bei anderen Unternehmen hat.
  • Neue Marktbedingungen: Unternehmen, die von neuen Marktbedingungen oder regulatorischen Veränderungen profitieren, können ebenfalls unter „New“ fallen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Unternehmen in einer Branche tätig ist, die durch neue Gesetze oder staatliche Förderungen angetrieben wird.
  • Neue Preis-Hochs: Auch Aktien, die neue Höchststände erreichen, fallen unter das „N“ in CAN SLIM. Die Idee dahinter ist, dass Aktien, die neue Hochs erreichen, oft das Potenzial haben, weiter zu steigen, da sie keine Widerstandsniveaus (Overhead Resistance) haben.

Die „New“-Komponente basiert auf der Annahme, dass Unternehmen, die in der Lage sind, sich kontinuierlich zu erneuern und anzupassen, ein größeres Potenzial für Wachstum und damit für Kursgewinne bieten. Es spiegelt die Erfahrung wider, dass Innovation und Anpassungsfähigkeit in der dynamischen Geschäftswelt von heute Schlüssel zum Erfolg sind.

S – Supply and Demand

Das „S“ in der CAN-SLIM-Strategie steht für Supply and Demand (Angebot und Nachfrage) und spielt eine wesentliche Rolle bei der Bewertung von Aktien. Dieses Kriterium berücksichtigt, wie das Angebot einer Aktie und die Nachfrage nach ihr sich auf den Aktienkurs auswirken können. Hier sind die Hauptaspekte dieses Kriteriums:

Für eine Aktie, die sich für ein CAN-SLIM-Investment qualifiziert, ist es wichtig, dass sie an der Börse ausreichend liquide gehandelt wird. Dies bedeutet, dass genügend Handelsvolumen vorhanden sein muss, um Kauf- und Verkaufsaufträge schnell und zu marktnahen Preisen ausführen zu können. Ein geringer Spread, also eine geringe Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis (Bid-Ask-Spread), ist ebenfalls wichtig. Ein enger Spread verringert die Kosten für den An- und Verkauf der Aktie und reflektiert in der Regel eine hohe Liquidität.

Ein weiterer entscheidender Faktor in der CAN-SLIM-Strategie ist das Handelsvolumen, insbesondere das Verhältnis des Volumens an Tagen, an denen der Aktienkurs steigt (Plustage), im Vergleich zu Tagen, an denen der Kurs fällt (Minustage). Ein höheres Handelsvolumen an Plustagen im Vergleich zu Minustagen deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach der Aktie stark ist. Dies wird als bullishes (positives) Zeichen gewertet, da es darauf hindeutet, dass Investoren bereit sind, die Aktie zu höheren Preisen zu kaufen, was den Kurs weiter nach oben treiben kann. William O’Neil betont, dass ein signifikant höheres Volumen an Aufwärtstagen ein Indikator für ein starkes Interesse von Großinvestoren sein kann. Diese „großen Fische“ sind in der Lage, den Kurs nachhaltig zu beeinflussen.

Insgesamt kombiniert die CAN-SLIM-Strategie diese Aspekte des Handelsvolumens und der Liquidität mit anderen Faktoren, um Aktien zu identifizieren, die das Potenzial für starke Kursgewinne haben. Ein liquider Handel und ein hohes Volumen an Plustagen sind wichtige Indikatoren für die Stärke und das Interesse an einer Aktie.

L – Leader oder Laggard

Das „L“ in der CAN-SLIM-Strategie steht für Leader or Laggard, was frei übersetzt so viel wie „Marktführer oder Nachzügler“ bedeutet. Dieses Kriterium bezieht sich darauf, ob eine Aktie im Vergleich zu ihren Wettbewerbern und zum Gesamtmarkt als Vorreiter angesehen wird oder ob es sich um einen Mitläufer handelt.

Die Strategie bevorzugt Aktien von Unternehmen, die in ihren jeweiligen Branchen oder Marktsegmenten führend sind (Leader). Diese Unternehmen zeichnen sich oft durch starke Produktlinien, innovative Technologien, überlegene Managementteams oder dominante Marktanteile aus. Marktführer tendieren dazu, in guten und schlechten Zeiten besser abzuschneiden als der Gesamtmarkt oder ihre Konkurrenten. Sie sind oft die ersten, die von positiven Marktbedingungen profitieren, und sie erholen sich in der Regel schneller von Rückschlägen.

Die Leistung einer Aktie wird im Verhältnis zu ihren Konkurrenten und dem Gesamtmarkt bewertet. Marktführer sind typischerweise die Aktien, die die besten Performance-Kennzahlen aufweisen, gemessen an Faktoren wie Kursgewinnen, Umsatzwachstum und Gewinnmargen. Relative Stärke ist ein Schlüsselindikator. Sie zeigt an, wie eine Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt abschneidet, wobei ein höherer Wert auf eine überdurchschnittliche Performance hinweist.

Im Gegensatz zu Marktführern sind Laggards die Unternehmen, deren Leistung hinter dem Markt oder ihren Branchenkollegen zurückbleibt. Diese Aktien sind nach der CAN-SLIM-Strategie weniger attraktiv, da sie ein geringeres Wachstumspotenzial und größere Risiken aufweisen. Die Investition in Marktführer basiert auf der Annahme, dass diese Unternehmen aufgrund ihrer dominanten Position, finanziellen Stärke und Innovationskraft langfristig höhere Renditen erzielen werden.

I – Institutional Sponsorship

Das „I“ in der CAN-SLIM-Strategie steht für Institutional Sponsorship, also die Unterstützung durch institutionelle Anleger. Dieser Aspekt der Strategie bezieht sich auf das Interesse und die Beteiligung von großen institutionellen Anlegern wie Aktienfonds, Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften und anderen professionellen Akteuren. Es wird nicht nur die Anzahl der institutionellen Investoren betrachtet, sondern auch deren Qualität. Fonds mit einer starken Leistungshistorie sind ein stärkeres Vertrauenssignal als die Beteiligung von weniger erfolgreichen Mitbewerbern.

Große institutionelle Investoren verfügen über umfangreiche Ressourcen für die Marktanalyse und das Risikomanagement. Ihr Interesse an einer Aktie wird als positives Zeichen gewertet, da es auf eine gründliche Analyse und ein Vertrauen in das langfristige Potenzial des Unternehmens hindeutet. Die CAN-SLIM-Strategie warnt aber auch vor Aktien, die bereits übermäßig von institutionellen Anlegern gesättigt sind. Zu viel institutionelle Beteiligung kann den Raum für zukünftiges Wachstum begrenzen.

M – Market Direction

Das „M“ in der CAN-SLIM-Strategie steht für Market Direction, also die allgemeinde Tendenz des Gesamtmarktes. O’Neil betont, dass die Mehrheit der Aktien tendenziell dem Gesamttrend des Marktes folgt.

Zur Bestimmung der Marktrichtung werden Indizes wie der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 oder der NASDAQ Composite mit verschiedenen Methoden untersucht. Zur Anwendung kommen dabei technische Analyseinstrumente wie Chartmuster, Volumenanalysen und Trendlinien. Das Verhalten dieser Indizes gibt Aufschluss über die allgemeine Stimmung am Markt.

Ein wesentlicher Bestandteil der CAN-SLIM-Strategie ist das Timing. Man sollte demnach bevorzugt in einem aufwärts gerichteten oder bullischen Markt kaufen und vorsichtiger sein, wenn sich der Markt in einer Abwärtsbewegung oder in einem Bärenmarkt befindet. Oft wird empfohlen, gegen den Markttrend zu agieren, also antizyklisch in einem abwärts gerichteten Markt zu kaufen und in einem aufwärts gerichteten zu verkaufen. Die CAN-SLIM-Strategie hingegen rät, mit dem Markt zu gehen und nicht gegen ihn. Die Kenntnis der Marktrichtung ermöglicht es, das Risiko zu minimieren und die Erfolgschancen zu erhöhen.

CAN SLIM vs. Growth-Strategie

Die CAN-SLIM-Strategie ist eng mit der klassischen Wachstumsstrategie verwandt, da beide Ansätze darauf abzielen, Aktien von Unternehmen zu identifizieren und zu kaufen, die ein hohes Potenzial für zukünftiges Wachstum aufweisen. Hier sind einige der wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede:

Gemeinsamkeiten

  • Fokus auf Wachstum: Sowohl CAN SLIM als auch klassische Wachstumsstrategien suchen nach Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstum, sei es im Bereich Umsatz, Gewinne oder Marktanteile.
  • Betonung von Earnings: Beide Strategien legen großen Wert auf starke und wachsende Gewinne. Die Annahme ist, dass Unternehmen mit wachsenden Gewinnen wahrscheinlich auch in Zukunft erfolgreich sein werden.
  • Innovationsorientierung: Wachstumsstrategien bevorzugen ebenso wie die CAN-SLIM-Strategie Unternehmen, die durch bemerkenswerte Innovationen und die Erschließung neuer Märkte Wachstum generieren.
  • Akzeptanz hoher Bewertungen: Investoren, die diesen Strategien folgen, sind oft bereit, höhere Preise für Aktien mit hohem Wachstumspotenzial zu zahlen, was sich in höheren Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) widerspiegelt.

Unterschiede

  • Methodischer Ansatz: Während viele klassische Wachstumsstrategien sich hauptsächlich auf fundamentale Analyse stützen, kombiniert CAN SLIM diese mit technischer Analyse (z.B. durch das Betrachten von Aktienpreisen und Handelsvolumen).
  • Markttiming und Momentum: CAN SLIM legt ein stärkeres Gewicht auf Markttrends und Momentum. Es beinhaltet das Timing des Marktes durch Berücksichtigung des allgemeinen Marktumfelds und die Auswahl von Aktien, die bereits eine starke Performance zeigen.
  • Spezifische Kriterien: CAN SLIM folgt einem spezifischeren Set an Kriterien (das CAN-SLIM-Akronym) im Gegensatz zu allgemeineren Wachstumsstrategien.
  • Aktives Portfolio-Management: CAN SLIM erfordert in der Regel ein aktiveres Portfolio-Management und häufigere Transaktionen, um auf Marktveränderungen und die Performance einzelner Aktien zu reagieren.

Man könnte also sagen, dass die CAN-SLIM-Strategie eine Art verfeinerte Wachstumsstrategie ist, die spezifische Kriterien und Methoden verwendet, um Wachstumsaktien zu identifizieren und zu handeln. Sie bietet einen strukturierten Rahmen, der sowohl fundamentale als auch technische Analyse integriert, um das Potenzial von Wachstumsaktien zu maximieren. Auch die aus jüngerer Zeit stammende Handelsmethode „GROWTH Investing“ des deutschen Börsenexperten Marcus Kitzmann stützt sich auf einen vergleichbaren Ansatz, bezieht aber andere Parameter mit ein.

Kombinierte Strategien

Die Kombination von CAN SLIM mit anderen Anlagestrategien kann die Diversität und Robustheit eines Investmentportfolios verbessern. Hier sind einige Strategien, die gut mit CAN SLIM harmonieren könnten:

  • Value Investing: Während CAN SLIM sich auf Wachstumsaktien konzentriert, suchen Value-Investoren nach unterbewerteten Aktien mit starken Fundamentaldaten. Die Kombination beider Ansätze kann zu einem ausgewogenen Portfolio führen, das sowohl Wachstumspotenzial als auch Wertstabilität bietet.
  • Dividendenstrategie: CAN SLIM ist im Hinblick auf Dividendenausschüttungen indifferent. Daher könnte eine Ergänzung durch eine Dividendenstrategie sinnvoll sein. Investitionen in Unternehmen mit hohen Gewinnbeteiligungen können ein stetiges Einkommen schaffen und das Portfolio in volatilen Marktphasen stabilisieren.
  • Sektor-Rotation: Die Kombination von CAN SLIM mit einer Sektor-Rotationsstrategie, bei der in die aktuell stärksten Marktsektoren investiert wird, kann das Wachstumspotenzial maximieren und gleichzeitig das Risiko streuen.
  • Trendfolgestrategien: CAN SLIM enthält bereits Elemente der Trendfolge, insbesondere durch die Berücksichtigung der Marktrichtung. Eine stärkere Betonung von Trendfolgestrategien könnte die Timing-Entscheidungen weiter verbessern und dabei helfen, die besten Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu identifizieren.
  • Technische Analyse-Strategien: Obwohl CAN SLIM bereits technische Analyseaspekte beinhaltet, könnte eine tiefere Anwendung technischer Analyse-Strategien, wie beispielsweise die Nutzung von Unterstützungs- und Widerstandslinien oder Chartmustern, die Effektivität der Strategie weiter erhöhen.

Die Kombination von CAN SLIM mit anderen Strategien sollte jedoch sorgfältig erfolgen, da jede zusätzliche Methode die Komplexität des Investmentansatzes erhöht und ein klares Verständnis der jeweiligen Konzepte erfordert.

CAN SLIM: Stärken und Schwächen

Die CAN-SLIM-Strategie vereint fundamentale und technische Analyse und zielt darauf ab, zukunfstträchtige Unternehmen zu identifizieren, was sie zu einer attraktiven Option für Investoren macht, die auf der Suche nach überdurchschnittlichen Renditen sind. Besonders in Bullenmärkten hat sich die CAN-SLIM-Strategie als effektiv erwiesen, da sie auf Aktien mit starkem Wachstumspotenzial setzt.

Ein wesentlicher Vorteil von CAN SLIM ist die methodische Vorgehensweise. Dadurch können emotionale Handelsentscheidungen reduziert werden. Zudem passt sich die Strategie durch das Berücksichtigen der Trendrichtung an unterschiedliche Marktverhältnisse an, was in volatilen oder bärischen Phasen das Risiko mindern kann. Die Schwerpunktlegung auf Liquidität ist ein weiterer Vorteil. Sie erleichtert den Ein- und Ausstieg aus bestimmten Positionen und minimiert damit das Risiko einer schlechten Ausführung.

Es gibt jedoch auch Herausforderungen und Grenzen dieser Strategie. CAN SLIM ist insbesondere in Bärenmärkten oder bei hoher Marktvolatilität etwas weniger erfolgreich, da der Schwerpunkt stark auf Wachstumsaktien liegt. Die Strategie erfordert zudem ein aktives Management und eine laufende Überwachung des Portfolios, was für passive Investoren weniger attraktiv sein dürfte. Das Risiko von Fehlsignalen, eine mögliche Überbetonung kurzfristiger Ergebnisse und eine eingeschränkte Anwendbarkeit in verschiedenen Sektoren sind weitere Aspekte, die man bei der Anwendung von CAN SLIM berücksichtigen muss.

Abschliessend kann gesagt werden: CAN SLIM eignet sich für erfahrene Anlegerinnen und Anleger, die bereit sind, Zeit und Mühe in die Marktanalyse und das Portfoliomanagement zu investieren. Die Strategie erfordert ein tiefes Verständnis sowohl der fundamentalen als auch der technischen Analyse. In bestimmten Marktphasen oder Sektoren kann sie weniger erfolgreich sein, und wie bei jeder Anlagestrategie gibt es keine Erfolgsgarantie. Die CAN-SLIM-Strategie ist daher in den Händen des richtigen Anlegers ein leistungsfähiges Instrument, das jedoch Fachwissen und aktives Engagement erfordert.

Erfolg mit CAN SLIM

Die CAN-SLIM-Strategie ist vor allem unter aktiven und erfahreneren Investoren beliebt und hat einigen von ihnen beachtliche Erfolge beschert. Die spezifischen Namen von Einzelinvestoren, die mit CAN SLIM erfolgreich waren, sind in der öffentlichen Berichterstattung jedoch nicht immer bekannt, da viele Akteure ihre Strategien und Erfolge nicht öffentlich machen. Einige bekannte Fälle gibt es aber dennoch:

  • William O’Neil selbst: Als Erfinder der CAN SLIM-Strategie ist O’Neil der prominenteste Anwender dieser Methode. Er hat durch seine langjährige Karriere im Investmentbereich und als Gründer des Investor’s Business Daily bewiesen, dass seine Strategie effektiv sein kann.
  • Erfolgreiche Hedgefonds und Investmentfirmen: Einige professionelle Geldverwalter und Hedgefonds, die sich auf Wachstumsaktien spezialisieren, nutzen Strategien, die Elemente von CAN SLIM beinhalten oder darauf basieren. Diese Fonds berichten oft überdurchschnittliche Renditen in Bullenmärkten.
  • Erfahrene Privatanleger: Viele erfahrene Privatanleger, die aktiv ihr Portfolio managen und sich intensiv mit der Analyse von Aktien beschäftigen, haben mit der CAN SLIM-Strategie Erfolge erzielt. Oft sind es Menschen, die sich viel Zeit nehmen, um Markttrends zu studieren und die CAN SLIM-Kriterien diszipliniert anzuwenden.

Es gilt zu betonen, dass der Erfolg mit der CAN-SLIM-Strategie stark von der Fähigkeit des Anwenders abhängt, Markttrends richtig zu interpretieren, die Kriterien diszipliniert anzuwenden und aktives Portfolio-Management zu betreiben. Wie bei jeder Investmentstrategie gibt es keine Garantie für Erfolg, und verschiedene Strategien passen zu verschiedenen Anlagestilen und Risikoprofilen.

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