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Magic Formula Investing

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Titelbild Magic Formula Investing
Bild eines Magiers wie aus einem Fantasy-Film, der auf einen futuristischen Screen mit Aktienkursen zaubert. Es kombiniert das Fantasy-Setting mit einem modernen Finanzthema.

Heutigen Investoren stehen zahlreiche Anlagestrategien zu verfügung, die von konservativ bis riskant, von einfach bis komplex reichen. Recht populär ist das Magic Formula Investing von Joel Greenblatt, einem ehemaligen Fondsmanager und Professor an der Columbia Business School. Seine Strategie bietet einen wissenschaftlichen Ansatz, um systematisch überdurchschnittliche Marktgewinne zu erzielen. In diesem Blogartikel werden wir Greenblatts Anlagestrategie eingehend betrachten, ihre Methodik erklären, ihre Wirksamkeit bewerten und diskutieren, wie Anleger diese in ihren eigenen Investitionsstrategien einsetzen können.

Was ist Magic Formula Investing?

Magic Formula Investing ist eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, Aktien von qualitativ hochwertigen Unternehmen zu einem günstigen Preis zu kaufen. Die Strategie basiert auf zwei einfachen, aber mächtigen Prinzipien: Kaufen von Unternehmen mit einer hohen Rentabilität und solchen, die zu einem niedrigen Preis relativ zu ihrem tatsächlichen Wert gehandelt werden. Diese Methode wurde in Greenblatts Buch „The Little Book That Beats the Market“ detailliert beschrieben. Seit der Veröffentlichung im Jahr 2005 hat sie die Aufmerksamkeit vieler Anleger auf sich gezogen.

Kernprinzipien

Die Magic Formula nutzt zwei Hauptmetriken, um Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren: das Betriebsergebnis im Verhältnis zum Unternehmenswert (Earnings Yield) und die Kapitalrendite (Return on Capital). Durch die Kombination dieser beiden Metriken können Investoren Unternehmen finden, die nicht nur preiswert sind, sondern auch effizient und profitabel wirtschaften.

Earnings Yield (Betriebsergebnis im Verhältnis zum Unternehmenswert): Diese Kennzahl wird berechnet, indem man das operative Ergebnis (nach Steuern) durch den Unternehmenswert (Enterprise Value) teilt. Ein höheres Earnings Yield deutet darauf hin, dass ein Unternehmen im Verhältnis zu seinem Preis mehr Gewinne erwirtschaftet, was es zu einer attraktiven Investition macht.

Return on Capital (Kapitalrendite): Return on Capital misst, wie effektiv ein Unternehmen sein Kapital (einschließlich Schulden und Eigenkapital) einsetzt, um Gewinne zu generieren. Eine höhere Kapitalrendite zeigt, dass das Unternehmen sein Kapital effizient nutzt, was oft ein Zeichen für eine starke Wettbewerbsposition und gute Managementqualität ist.

Implementierung der Magic Formula

Die Umsetzung der Magic Formula ist denkbar einfach und kann von fast jedem Anleger durchgeführt werden. Die Schritte sind wie folgt:

  1. Auswahl des Marktes und des Anlageuniversums: Zunächst muss bestimmt werden, in welchem Markt (z.B. S&P 500, Russell 2000, DAX, etc …) investiert werden soll.
  2. Rangfolge der Unternehmen nach den beiden Kennzahlen: Unternehmen werden basierend auf ihrem Earnings Yield und ihrer Kapitalrendite bewertet und gerankt.
  3. Kombination der Ranglisten: Die Ränge der Unternehmen aus beiden Listen werden addiert, und die Aktien mit der niedrigsten Gesamtpunktzahl werden als potenzielle Investitionen betrachtet.
  4. Portfoliozusammenstellung: Anleger kaufen eine Auswahl der topgerankten Aktien und halten diese üblicherweise für ein Jahr, bevor die Bewertung wiederholt und das Portfolio entsprechend angepasst wird.

Vorteile und Herausforderungen

Der größte Vorteil der Magic Formula liegt in ihrer Einfachheit und ihrem systematischen Ansatz, der emotionale Handelsentscheidungen eliminiert. Sie basiert auf festen, quantitativen Kriterien, was sie besonders für Anleger attraktiv macht, die einen disziplinierten und datenbasierten Ansatz bevorzugen.

Jedoch bringt die Magic Formula auch Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel kann die jährliche Neubewertung und Umschichtung des Portfolios zu höheren Transaktionskosten führen. Zudem spiegelt die Formel nicht immer alle wirtschaftlichen oder branchenspezifischen Besonderheiten wider, die den Aktienmarkt beeinflussen können.

Wirksamkeit der Magic Formula

Die Wirksamkeit der Magic Formula wurde in mehreren Studien und durch Backtests bestätigt. Langfristig zeigte sich in manchen Studien eine Überrendite gegenüber dem Markt. Allerdings gibt es auch Perioden, in denen die Strategie den Markt nicht schlägt, was hervorhebt, dass keine Anlagestrategie unfehlbar ist.

Magic Formula Investing bietet einen rationalen, datengestützten Ansatz für das Investieren, der die Grundprinzipien des Value-Investing nutzt und diese in ein einfaches, wiederholbares System integriert. Für Anleger, die eine Methode suchen, um am Aktienmarkt systematisch Renditen zu erzielen, könnte diese Strategie eine überlegenswerte Option sein. Wie bei jeder Anlagestrategie ist es jedoch wichtig, dass Anleger ihre Hausaufgaben machen, die Strategie vollständig verstehen und ihre Investitionsentscheidungen auf einer soliden Grundlage von Forschung und rationalem Denken aufbauen.

Prominente Anhänger von Magic Formula Investing

Der prominenteste Investor, der mit der Magic Formula Investing erfolgreich war, ist Joel Greenblatt selbst, der Schöpfer der Formel. Greenblatt hat die Strategie nicht nur entwickelt, sondern auch praktisch angewendet und damit beachtliche Erfolge erzielt. Als Manager von Gotham Capital hat mit seiner Formel beeindruckende Renditen hervorgebracht, insbesondere in den 1980er und 1990er Jahren. Unter seiner Leitung erzielte der Fonds durchschnittlich 40 % jährliche Rendite über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren. Diese Erfolge machten Greenblatt zu einer Legende in der Welt des Investierens.

Neben Greenblatt gibt es andere Investoren und Fonds, die ähnliche quantitative, wertorientierte Ansätze verfolgen. Allerdings tund sie dies nicht immer explizit unter dem Banner der Magic Formula. Viele dieser Strategien teilen Grundprinzipien mit der Magic Formula, wie das Investieren in Unternehmen mit hoher Rentabilität zu einem günstigen Preis.

Es gibt auch Investmentfonds und private Anleger, die die Magic Formula direkt oder modifizierte Varianten davon nutzen, um ihre Portfolios zu verwalten. Diese Anleger sind möglicherweise nicht so bekannt wie Greenblatt, aber sie tragen dazu bei, die Effektivität der Strategie zu demonstrieren.

Allerdings, während die Magic Formula für einige Investoren gut funktioniert, ist sie nicht ohne Kritik. Einige Kritiker merken an, dass die Strategie in bestimmten Marktphasen weniger effektiv sein kann. Das trifft insbesondere in Zeiten zu, in denen Wachstumsaktien dominieren. Zudem gibt es Bedenken bezüglich des rein quantitativen Ansatzes, der möglicherweise wichtige qualitative Faktoren außer Acht lässt, die den Unternehmenswert beeinflussen könnten.

Herausforderungen der Magic Formula

Die Magic Formula ist ein relativ starres Konzept, das sich auf zwei spezifische finanzielle Metriken konzentriert, um Investitionsentscheidungen zu treffen. Diese Rigidität kann in dynamischen oder ungewöhnlichen Marktbedingungen zu suboptimalen Ergebnissen führen. Der Ansatz verlässt sich stark auf quantitative Daten. Er berücksichtigt aber kaum qualitative Aspekte eines Unternehmens, wie zum Beispiel die Qualität des Managements oder die Stabilität des Geschäftsmodells in sich ändernden Märkten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Magic Formula nicht ohne Weiteres mit anderen Anlagestrategien kombinierbar ist. Ihre strikte Methodik und der Fokus auf bestimmte Kennzahlen schließen die flexible Integration anderer, möglicherweise gegenläufiger Investmentphilosophien aus. Anleger, die einen gemischten Ansatz bevorzugen oder die adaptiv auf Marktänderungen reagieren möchten, finden die Magic Formula oft zu limitierend. Neuere Anlagestrategien, wie zum Beispiel die GROWTH-Investing-Strategie von Marcus Kitzmann, sind in dieser Hinsicht wesentlich flexibler.

Externe Links

Website von Joel Greenblatt mit ausführlicher Beschreibung der Stategie (englisch).

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