Anlagestrategien nach Risikoprofil

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Die Einstufung von Anlagestrategien nach ihrem Risikoprofil kann in Abhängigkeit von der spezifischen Umsetzungen, den Marktbedingungen und dem Zeithorizont variieren. Allerdings lassen sich die gängigsten Strategien für den Handel mit Aktien grob nach einem Spektrum von typischerweise niedrigerem zu höherem Risiko ordnen. Es ist wichtig zu beachten, dass „Risiko“ in diesem Kontext die Volatilität, das Kapitalverlustrisiko, die Marktexposition und die Komplexität der Strategie umfasst.

Anlagestrategien nach Risikoprofil geordnet

Moderates Risiko

Bei dem Versuch, verschiedene Anlagestrategien nach ihrem Risikoprofil zu klassifizieren, werden die folgenden Ansätze oft mit einem vergleichsweise moderaten Risiko beschrieben:

  • Dollar-Cost-Averaging: Systematisches Investieren eines festen Betrags über Zeit, um Volatilitätseffekte zu glätten.
  • Dividendenwachstums-Strategie: Fokus auf Unternehmen mit stabilen und wachsenden Dividenden, tendenziell weniger volatil.
  • Index-Strategie: Passives Investieren in Marktindizes, breite Diversifikation, reflektiert die Marktvolatilität.
  • Buy-and-Hold-Strategie: Langfristiges Halten von Anlagen, minimiert Transaktionskosten und Kapitalertragsteuern.
  • Low-Volatility-Strategie: Investieren in Aktien oder Sektoren mit niedriger Volatilität.
  • Strategische Asset Allocation: Langfristige Aufteilung des Portfolios auf verschiedene Anlageklassen basierend auf Risikotoleranz und Anlagezielen.
  • Income-Strategie: Fokus auf Einkommenserzeugung durch Anlagen mit regelmäßigen Auszahlungen wie Anleihen oder dividendenstarke Aktien.
  • Socially Responsible Investing (SRI): Berücksichtigung ethischer, sozialer und ökologischer Kriterien, kann zu einer moderaten Risikoreduzierung führen durch Vermeidung von Sektoren mit hohem Risiko.
  • Quality Investing: Investieren in Unternehmen hoher Qualität mit starken Bilanzen und stabilen Einnahmen.

Mittleres Risiko

Bei der Einteilung der Anlagestrategien in Risikoklassen werden die folgenden Ansätze häufig als mittleres Risikoprofil eingestuft:

  • Value-Strategie: Suche nach unterbewerteten Unternehmen basierend auf fundamentalen Analysen, mittelfristiges Risiko wegen möglicher Fehlbewertungen.
  • GARP-Strategie (Growth at a Reasonable Price): Kombination aus Wachstums- und Wertinvestieren.
  • Magic Formula Investing: Systematischer Ansatz zur Auswahl von unterbewerteten und effizient geführten Unternehmen.
  • Multi-Asset-Strategie: Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, aber mit aktiver Verwaltung und damit verbundenen Risiken.
  • Taktische Asset Allocation: Kurz- bis mittelfristige Anpassungen in der Asset Allocation basierend auf Markterwartungen.
  • Antizyklische Anlagestrategien: Investieren gegen den aktuellen Wirtschaftstrend, basiert auf Zyklusanalyse.
  • Global-Macro-Strategie: Investitionen basierend auf makroökonomischen Prognosen weltweit, erhebliche Marktexposition. Für Privatanleger aber meist zu aufwendig.
  • Risk-Parity-Strategie: Gleichgewichtung des Risikos über verschiedene Anlageklassen, kann in turbulenten Märkten anfällig sein.

Höheres Risiko

Wenn versucht wird, unterschiedliche Anlagestrategien nach ihrem Risikoprofil zu klassifizieren, werden die folgenden Ansätze oft als hochgradig riskant beschrieben:

  • Growth-Strategie: Investieren in Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial, oft höhere Volatilität und Bewertungen.
  • GROWTH Investing: Eine Kombination aus Growth- und Value-Ansätzen mit starker Betonung der Sicherheitsmarge und einer Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse.
  • Momentum-Strategie: Investieren in Anlagen mit steigendem Preis, mit dem Risiko abrupter Trendumkehr.
  • Event-Driven-Strategie: Ausnutzen kurzfristiger Preisbewegungen, die durch spezifische Ereignisse ausgelöst werden, hohe Spezifität und Risiko.
  • Long-Short-Strategie: Kombination aus Kauf (Long) und Verkauf (Short) von Wertpapieren, komplexe Risikomanagement-Strategie.
  • Contrarian-Strategie: Gegen den Markt oder die vorherrschende Meinung investieren, kann zu hohen Volatilitäten führen.
  • Bottom-Fishing: Investieren in Unternehmen in Not, mit dem Risiko, dass sich diese nicht erholen.
  • CAN-SLIM-Strategie: Aggressive Wachstumsstrategie, die auf einer Kombination von fundamentalen und technischen Analysemerkmalen basiert.
  • Prozyklische Anlagestrategien: Verstärkung der aktuellen Markttrends, kann zu hohen Verlusten führen, wenn sich der Trend umkehrt.
  • Quantitative Anlagestrategien: Komplexe Modelle und Algorithmen, hohe Abhängigkeit von Modellgenauigkeit.
  • Turtle-Trading: Mechanisches Trendfolgesystem, das auf der Annahme basiert, dass große Preisbewegungen fortgesetzt werden.
  • Trendbestimmungsstrategie: Versuch, sich frühzeitig in beginnende Trends einzukaufen, hohes Risiko bei Fehleinschätzungen.
  • Daytrading: basiert auf kurzfristigen Preisbewegungen. Die Hebelwirkung und die schnelle Entscheidungsfindung können zu großen Gewinnen, aber auch zu erheblichen Verlusten führen.
  • Swing-Trading: Obwohl Swing-Trading im Vergleich zum Daytrading eine längere Haltedauer für Positionen hat, bleibt es eine hochriskante Strategie. Anleger setzen darauf, kurz- bis mittelfristige Preisschwankungen auszunutzen, was immer noch erhebliche Risiken mit sich bringt.

Herausforderungen und Einschränkungen

Diese Reihenfolge der Anlagestrategien nach Risikoprofil ist ein genereller Leitfaden und kann je nach spezifischer Ausführung und den sich wandelnden Marktbedingungen variieren. Investoren sollten immer eine individuelle Risikobewertung durchführen und möglicherweise die Hilfe eines Finanzberaters in Anspruch nehmen, um eine Strategie zu wählen, die am besten zu ihren Zielen und ihrer Risikobereitschaft passt.

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