Exchange-Traded Funds (ETFs) sind eine Form von kollektiven Anlagevehikeln, die darauf abzielen, einen bestimmten Index oder eine Gruppe von Vermögenswerten nachzubilden. Seit ihrer Einführung in den frühen 1990er Jahren haben sich ETFs zu einem der beliebtesten Anlageinstrumente entwickelt. Zur Zielgruppe zählen sowohl private als auch institutionelle Anleger. Ihre Beliebtheit ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Transparenz, Flexibilität, niedrige Kosten und die Möglichkeit, sie wie einzelne Aktien zu handeln.
Definition und Funktionsweise
Ein Exchange-Traded Fund ist ein Anlagefonds, den man an einer Börse kaufen kann, ähnlich wie eine Aktie. ETFs bestehen aus einem Korb von Vermögenswerten – wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder seit 2024 auch Bitcoins. Sie teilen diesen Korb in Anteile auf, die von Anlegern gekauft und verkauft werden können. Die Zusammensetzung des ETF-Korbes zielt darauf ab, die Performance eines spezifischen Marktes oder Indexes, wie dem S&P 500 oder dem MSCI World, nachzubilden.
Vorteile von Exchange-Traded Funds
- Kosteneffizienz: ETFs sind in der Regel kostengünstiger als traditionelle Investmentfonds. Da sie keine aktive Verwaltung benötigen, haben sie geringere Verwaltungsgebühren. Die passiven Managementstrategien folgen einfach dem Index, anstatt durch aktives Management eine Überrendite zu erzielen, was die Kosten senkt.
- Flexibilität und Liquidität: Da ETFs an der Börse gehandelt werden, können Anleger sie während der Handelszeiten zu aktuellen Marktpreisen kaufen und verkaufen. Dies bietet eine höhere Liquidität und Flexibilität im Vergleich zu traditionellen Fonds. Letztere kann man nur einmal pro Tag zu einem festgelegten Nettoinventarwert (NAV) kaufen oder verkaufen.
- Diversifikation: Exchange-Traded Funds bieten eine einfache Möglichkeit, in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren, was zu einer diversifizierten Anlagestrategie beiträgt. Durch den Kauf eines einzigen ETF-Anteils kann ein Anleger indirekt in Dutzende, manchmal sogar Hunderte von Aktien oder Anleihen investieren.
- Transparenz: ETFs bieten eine hohe Transparenz in Bezug auf ihre Bestände. Die Zusammensetzung des Fonds und der aktuelle Wert der gehaltenen Vermögenswerte sind in der Regel täglich verfügbar, was den Anlegern hilft, informierte Entscheidungen zu treffen.
Nachteile und Risiken
- Marktrisiko: Wie bei jeder Anlage in den Aktienmarkt sind Exchange-Traded Funds den Schwankungen und Risiken des Marktes ausgesetzt. Die Wertentwicklung eines ETF kann nicht garantiert werden. Es besteht das Risiko des Kapitalverlustes (wenn auch in geringerem Maße als bei Einzelaktien).
- Tracking Error: Einige ETFs können ihren Referenzindex nicht exakt nachbilden. Dieser sogenannte „Tracking Error“ kann aufgrund verschiedener Faktoren auftreten, einschließlich der Kosten des Fonds, der Replikationsmethode oder Änderungen im Index selbst.
- Liquiditätsrisiko: Obwohl ETFs im Allgemeinen eine hohe Liquidität aufweisen, können einige spezialisierte oder kleinere ETFs weniger liquide sein. Dieser Umstand kann zu beträchtlichen Spreads zwischen Kauf- und Verkaufspreisen führen.
Exchange-Traded Funds: ein gute Investition?
Exchange-Traded Funds stellen insbesondere für private Kleinanleger eine flexible, kosteneffiziente und transparente Möglichkeit dar, in diverse Märkte und Vermögenswerte zu investieren. Zudem sind sie kompatibel mit einer Reihe von beliebtern Anlagestrategien. Sie sind wie geschaffen für Anleger, die eine Index-Strategie verfolgen auf auf Cost-Averaging setzen. Trotz ihrer vielen Vorteile ist es wichtig, die potenziellen Risiken und Nachteile zu verstehen. Wie bei jeder Anlageentscheidung sollten Anleger ihre eigenen Forschungen durchführen und gegebenenfalls professionelle Beratung einholen, um ihre Anlageziele und Risikotoleranz zu berücksichtigen.
Externe Links
Welche Vorteile und Nachteile haben ETFs? (verbraucherzentrale.de)