Warren Buffett (eigentlich Warren Edward Buffett, geboren am 30. August 1930) ist ein US-amerikanischer Geschäftsmann, Investor und Philanthrop. Aufgrund seines enormen Anlageerfolgs ist Buffett einer der bekanntesten Investoren der Welt. 2018 hatte er laut Forbes Billionaires List ein Nettovermögen von 84 Milliarden Dollar und war damit der drittreichste Mensch der Welt.
Jungend und Ausbildung
Warren Buffett wurde am 30. August 1930 in Omaha, Nebraska, als zweites von drei Kindern und einziger Sohn von Leila Buffett (geb. Stahl) und dem Kongressabgeordneten Howard Buffett geboren. Seine schulische Laufbahn begann er an der Rose Hill Elementary School. Nach dem Umzug seiner Familie nach Washington, D.C., beendete Warren die Grundschule, besuchte die Alice Deal Junior High School und machte 1947 seinen Abschluss an der damaligen Woodrow Wilson High School. Eigentlich wollte er das College überspringen und direkt in die Wirtschaft einsteigen, doch sein Vater riet ihm davon ab.
Unternehmergeist in der Jugend
Buffett zeigte schon früh Interesse an Wirtschaft und Investitionen. Inspiriert wurde er durch ein Buch, das er sich im Alter von sieben Jahren in der Stadtbücherei von Omaha auslieh: One Thousand Ways to Make $1000. Seine frühen Kindheitsjahre waren geprägt von zahlreichen Geschäftsideen. In einer seiner ersten unternehmerischen Tätigkeiten verkaufte Buffett Kaugummi, Coca-Cola und Zeitschriften von Tür zu Tür. Außerdem arbeitete er im Lebensmittelgeschäft seines Großvaters.
Als High-School-Schüler verdiente er sich unter anderem mit dem Verkauf von Golfbällen und Briefmarken sowie mit dem Austragen von Zeitungen etwas Geld dazu. In seiner ersten Einkommenssteuererklärung 1944 machte Buffett 35 Dollar für die Benutzung seines Fahrrads und seiner Uhr beim Zeitungsaustragen geltend. 1945 kaufte er zusammen mit einem High-School-Freund für 25 Dollar einen gebrauchten Flipperautomaten, den sie im örtlichen Friseursalon aufstellten. Innerhalb weniger Monate besaßen sie mehrere Automaten in drei verschiedenen Friseursalons. Später verkauften sie das Geschäft an einen Kriegsveteranen für die stolze Summe von 1200 Dollar.
„Investiere niemals in ein Unternehmen, dessen Geschäft du nicht verstehst.“
Noch während seiner High-School-Zeit investierte Warren Buffett in das Geschäft seines Vaters, der stets dafür sorgte, das Intersse seines Sohnes an Wirtschaft und Investitionen zu fördern. Warren erwarb eine 40 Hektar große Farm, die von einem Pächter bewirtschaftet wurde. Er kaufte das Land, als er 14 Jahre alt war. Als er das College verließ, hatte er bereits 9.800 Dollar angespart (umgerechnet etwa 120.000 Dollar im Jahr 2018).
Studium
Warren Buffett hätte sich am liebsten direkt nach dem College auf seine unternehmerischen Aktivitäten konzentriert. Auf Druck seines Vaters schrieb er sich jedoch an der University of Pennsylvania ein. Zwei Jahre später wechselte er nach Nebraska, wo er im Alter von 19 Jahren einen Bachelor of Science in Betriebswirtschaft erwarb. Für seinen Master hätte er gerne die Harvard Business School besucht, doch die lehnte ihn ab. Stattdessen ging er an die Columbia University, an der damals Benjamin Graham lehrte, der als Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse gilt und damit die theoretischen Grundlagen für das heutige Value Investing legte. An dieser Universität schloss Buffett 1951 mit einem Master of Science in Wirtschaftswissenschaften ab.
Warren Buffett: seine ersten Schritte im Berufsleben
Warren Buffett wird Millionär
1962 wurde Buffett durch seine Partnerschaften zum Millionär. Er investierte in das Textilunternehmen Berkshire Hathaway. Obwohl die Textilindustrie damals nicht besonders profitabel war, nutzte Buffett die Firma als Anlagevehikel, um in andere Unternehmen zu investieren. Das ursprüngliche Kerngeschäft von Berkshire, die Textilindustrie, wurde in den 1980er Jahren mit dem Verkauf der letzten Fabrik endgültig abgewickelt.
„Regel Nummer eins: Verliere niemals dein Geld. Regel Nummer zwei: Vergiss niemals Regel Nummer eins.“
Ein Schlüsselmoment in der Geschichte von Berkshire Hathaway war die Investition in die Versicherungsbranche. 1967 erwarb Berkshire Hathaway eine Versicherungsgesellschaft namens National Indemnity Company. Diese Investition markierte den Beginn von Buffetts Fokus auf Versicherungsunternehmen als bedeutende Bestandteile seines Portfolios.
Im Laufe der Jahre erwarb Buffett über Berkshire Hathaway Anteile an verschiedenen Unternehmen, darunter American Express, Gillette und viele andere. Buffetts Anlagestrategie basierte weiterhin auf langfristigem Denken, Unternehmensqualität und einem starken Fokus auf den inneren Wert von Unternehmen. 1988 begann Buffett mit dem Kauf von Aktien der Coca-Cola Company, was sich schließlich als eine der lukrativsten Investitionen erwies.
Aufstieg zum Milliardär
Neben der Versicherungsbranche spielte die Investition in die Coca-Cola Company eine entscheidende Rolle dabei, dass Warren Buffett zu einem vielfachen Milliardär wurde. Im Jahr 1988 begann er über seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway große Mengen an Coca-Cola-Aktien zu erwerben. Er erkannte das langfristige Potenzial des Unternehmens und dessen starken Wettbewerbsvorteil im Getränkemarkt.
Buffett glaubte fest an die Qualität der Marke Coca-Cola und die Fähigkeit des Unternehmens, langfristig profitabel zu bleiben. Seine Investmentphilosophie, die auf langfristigem Halten von Aktien und dem Fokus auf Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen basiert, spiegelte sich in dieser Entscheidung wider.
„Wenn ein Unternehmen gut läuft, wird die Aktie letztendlich folgen.“
Die Coca-Cola-Investition erwies sich als äußerst erfolgreich. Der Wert der Coca-Cola-Aktien stieg im Laufe der Jahre erheblich an, und Berkshire Hathaway profitierte enorm von diesem Kursanstieg. Die Dividenden, die Coca-Cola zahlte, trugen ebenfalls zu den Einnahmen bei.
Diese erfolgreiche Investition trug dazu bei, dass Buffetts Vermögen stark wuchs und er letztendlich zu einem der reichsten Menschen der Welt wurde. Die Coca-Cola-Investition repräsentiert nicht nur Buffetts Geschick im Auswählen von Unternehmen mit langfristigem Potenzial, sondern auch seine Fähigkeit, Geduld zu haben und an seinen Investitionen festzuhalten.
Warren Buffet: Rückzug auf Raten
Warren Buffett hat im Laufe der Jahre schrittweise Maßnahmen ergriffen, um sich aus dem Tagesgeschäft von Berkshire Hathaway zurückzuziehen. Er hat frühzeitig begonnen, an einer klaren Nachfolgeplanung zu arbeiten. Seine Investment-Manager Todd Combs und Ted Weschler spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei den Investmententscheidungen von Berkshire Hathaway. Ihr Einfluss und ihre Verantwortlichkeiten sind im Laufe der Jahre gewachsen.
Buffett betont jedoch weiterhin die Bedeutung langfristiger Investitionen und die Kontinuität von Berkshire Hathaway als langfristiges Investmentunternehmen. Die jährlichen Hauptversammlungen hat er zu einem spektakulären Event gemacht, bei dem er umfassend über das Unternehmen, die Märkte und wirtschaftliche Aussichten spricht. Diese Veranstaltungen bieten den Aktionären und der Öffentlichkeit Einblicke in Buffetts Denkweise und Investitionsstrategien.
Es ist also zu beobachten, dass Buffett keinen abrupten Rückzug plant, sondern vielmehr einen schrittweisen Übergang. Er behält seine Rolle als Vorsitzender und CEO von Berkshire Hathaway bei und bleibt eine Schlüsselfigur im Unternehmen. Der schrittweise Rückzug soll sicherstellen, dass das Unternehmen auch ohne seine direkte Beteiligung weiterhin erfolgreich operieren kann.
Oft äußert sich Warren Buffett auch zu (wirtschafts-)politischen Fragen. So hat er etwa den FED-Vorsitzenden Jerome Powell mehrfach gelobt bezeichnete ihn 2019 als genau den richtigen Mann für den Umgang mit den pandemiebedingten Problemen (lt. Fox).
Die Anlagestrategie von Warren Buffett
Die Anlagestrategie von Warren Buffett ist geprägt von langfristigem Denken, Wertermittlung und einem Fokus auf qualitativ hochwertige Unternehmen. Hier sind einige Grundzüge seiner Strategie:
- Value Investing: Warren Buffett ist ein Anhänger des Value-Investing-Ansatzes. Das bedeutet, dass er nach Unternehmen sucht, die am Markt unterbewertet sind. Er versucht, Aktien von Unternehmen zu einem Preis zu kaufen, der unter ihrem inneren Wert liegt.
- Langfristige Perspektive: Buffett bevorzugt langfristige Investitionen. Er investiert in Unternehmen, die er gut versteht und die seiner Meinung nach langfristig wettbewerbsfähig sind. Sein Motto ist, Aktien zu kaufen und sie „für immer“ zu halten (Buy and Hold).
- Wirtschaftliche Burggräben (Economic Moats): Buffett sucht nach Unternehmen mit nachhaltigen „wirtschaftlichen Burggräben“. Das sind Wettbewerbsvorteile, die es einem Unternehmen ermöglichen, langfristig profitabel zu bleiben. Das können beispielsweise starke Marken, niedrige Produktionskosten oder hohe Markteintrittsbarrieren sein.
- Starke Managementteams: Buffett legt großen Wert auf das Management eines Unternehmens. Er bevorzugt Unternehmen, die von fähigen und ehrlichen Führungskräften geführt werden. Ein kompetentes Management, das die Interessen der Aktionäre im Auge behält, ist für ihn entscheidend.
- Sicherheitsmargen: Buffett legt großen Wert auf eine Sicherheitsmarge. Das bedeutet, dass er Aktien zu einem Preis kaufen möchte, der unter seinem geschätzten inneren Wert liegt. Dadurch sollen mögliche Risiken und Unsicherheiten berücksichtigt werden.
- Vermeidung von Spekulation: Buffett warnt vor übermäßiger Spekulation und dem Versuch, kurzfristige Marktbewegungen vorherzusagen. Er bevorzugt eine gründliche Analyse von Unternehmen und deren langfristigen Aussichten gegenüber kurzfristigen Spekulationen.
- Cash-Reserven: Obwohl er in erster Linie in Unternehmen investiert, hält Buffett auch Cash-Reserven für den Fall von attraktiven Investitionsmöglichkeiten oder wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Grundprinzipien zwar die Grundlage von Warren Buffetts Strategie bilden, aber nicht unbedingt alle Aspekte seiner komplexen Herangehensweise erfassen. Investoren sollten immer ihre eigenen Recherchen durchführen und ihre Anlagestrategien entsprechend ihren individuellen Zielen und Risikotoleranzen anpassen.