Jim Rogers (eigentlich James Beeland Rogers Jr.), wurde am 19. Oktober 1942 in Baltimore, Maryland, geboren. Schon früh zeigte sich Rogers‘ Interesse an den Finanzmärkten. Dieses Interesse wurde durch sein Studium an der Yale University, wo er 1964 seinen Abschluss in Geschichte machte, weiter gefestigt.
Nach seinem Abschluss begann Rogers seine berufliche Laufbahn bei Dominick & Dominick LLC, einer Investmentbank in New York City. Doch schon bald fand er seine wahre Leidenschaft: das Investieren. 1970 gründete er gemeinsam mit George Soros den Quantum Fund, einen Hedgefonds, der sich als äußerst erfolgreich herausstellen sollte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben zog er mit seiner Familie nach Singapur, weil er Asien für den Wachstumsmarkt der Zukunft hält.
Im Jahr 1964 schloss Jim Rogers sein Bachelor-Studium in Geschichte an der renommierten Yale University ab, wobei er mit Cum Laude ausgezeichnet wurde. Nach seinem Abschluss fand er seinen ersten Job an der Wall Street bei der Investmentbank Dominick & Dominick LLC. 1966 setzte Rogers seine akademische Ausbildung fort und erwarb einen weiteren Bachelor-Abschluss in Philosophie, Politik und Wirtschaft an der University of Oxford, wo er Mitglied des Balliol-College war. Diese internationale Perspektive und seine breite Ausbildung trugen dazu bei, seinen Blick auf globale Wirtschaftsthemen zu schärfen.
Jim Rogers, George Soros und der Quantum Fund
Jim Rogers lernte George Soros im Jahr 1969 kennen, als beide bei der Investmentbank Arnhold and S. Bleichroder arbeiteten. Die Begegnung mit Soros sollte einen bedeutenden Einfluss auf Rogers‘ berufliche Laufbahn und auf die Finanzwelt im Allgemeinen haben.
„Ich habe noch niemanden kennengelernt, der mit Technischer Analyse richtig reich geworden ist.“
1970 gründeten Rogers und Soros ihre eigene Investmentfirma. 1973 ging daraus einer der erfolgreichsten Hedgefonds aller Zeit hervor: der Quantum Fund (anfangs noch Soros Fund genannt) war geboren. Die beiden Investoren setzten damit einen Meilenstein für Hedgefonds und alternative Anlagestrategien. Das Projekt war äußerst erfolgreich. Zwischen 1973 und 1980 erzielte der Quantum Fund eine Rendite von 4200%, während der S&P in derselben Zeit nur um etwa 47% stieg. Quantum wurde als einer der ersten wirklich globalen Fonds bekannt, da er in verschiedenen Märkten und Anlageklassen auf der ganzen Welt investierte.
Trotz ihres gemeinsamen Erfolgs entschieden sich Rogers und Soros in den 1980er Jahren, getrennte Wege zu gehen. Jim Rogers verließ den Quantum Fund, um sich anderen Interessen zu widmen, darunter eine ausgedehnte Weltreise mit dem Motorrad. Nach seiner Rückkehr von der Reise fokussierte er sich auf seine schriftstellerische Tätigkeit, Lehraufträge an Universitäten und seine eigenen Investments. In verschiedenen Interviews und öffentlichen Auftritten betonten sowohl Rogers als auch Soros ihre anhaltende Freundschaft und ihre Wertschätzung füreinander.
Motorrad-Weltreise (1980-1982)
Nach seinem Ausstieg aus dem Quantum Fund begab sich Jim Rogers auf seine erste Motorradreise um die Welt. Die Fahrt führte ihn durch mehrere Kontinente und zahlreiche Länder. Sie erstreckte sich über mehrere Jahre, von 1980 bis 1982. Unterwegs sammelte er aus erster Hand Informationen über aufstrebende Märkte, Wirtschaftsentwicklungen und Investitionsmöglichkeiten. Er wollte nicht nur die Welt erkunden, sondern auch ein tieferes Verständnis für globale Investmentmöglichkeiten entwickeln.
Weitere Reisen und Gründung des RICI
In den Jahren 1989 und 1990 moderierte Rogers die WCBS-Sendung The Dreyfus Roundtable und die FNN-Sendung The Profit Motive mit Jim Rogers. Von 1990 bis 1992 reiste er erneut mit dem Motorrad durch China und um die Welt und legte dabei über 160.000 km auf sechs Kontinenten zurück. Seine Reise wurde in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Von seinen Abenteuern und weltweiten Investitionen erzählt er in dem Bestseller Investment Biker.
„Ich warte einfach, bis irgendwo Geld in der Ecke liegt und ich nur hinüber gehen muss, um es aufzuheben. Vorher mache ich nichts.“
Während seiner Reise wurde Rogers zu einem überzeugten Befürworter von Agrarinvestitionen. Im Jahr 1998 gründete er den Rogers International Commodity Index, der sich auf Landwirtschaft, Energie und Metalle konzentriert. Im Jahr 2007 wurden der Index und seine drei Unterindizes mit börsengehandelten Anleihen unter dem Namen ELEMENTS verknüpft. Die Anleihen bilden die Gesamtrendite der Indizes ab und bieten so eine einfache Möglichkeit, in den Index zu investieren.
Auto-Weltreise (1999-2002)
Zwischen dem 1. Januar 1999 und dem 5. Januar 2002 unternahm Rogers mit seiner Frau Paige Parker eine weitere Guinness-Reise durch 116 Länder und legte dabei in einem speziell umgebauten Mercedes 245.000 Kilometer zurück. Die Fahrt begann in Island, wo gerade das tausendjährige Jubiläum von Leif Erikssons erster Reise nach Amerika gefeiert wurde. Am 5. Januar 2002 kehrte das Paar in sein New Yorker Haus am Riverside Drive zurück. Nach dieser Weltreise schrieb er Adventure Capitalist.
2002 bis heute
Nach dem Ende seiner letzten Weltreise imJahr 2002 hat Jim Rogers weiterhin eine vielfältige Palette von Aktivitäten verfolgt, die sowohl Investitionen als auch Bildung umfassen. Unter anderem hat er mehrere Bücher veröffentlicht, in denen er seine Investitionsphilosophie, Reiseerlebnisse und wirtschaftliche Einsichten teilt. Zudem engagierte er sich als Gastprofessor für Finanzen an der renommierten Columbia Business School, wo ein halbes Jahrhundert zuvor schon Warren Buffett bei Benjamin Graham studiert hatte.
„Warten Sie, bis die Verzweiflung am größten ist und dann noch eine Weile.“
Seine breite Erfahrung und seine einzigartige Perspektive machten ihn zu einem gefragten Redner an verschiedenen Bildungseinrichtungen weltweit. Jim Rogers war auch ein regelmäßiger Gast in vielen Medienformaten, darunter Fernseh- und Radiointerviews, und verfasste Artikel und Kolumnen für Finanzpublikationen. Seine Analysen und Einschätzungen zu globalen Wirtschaftsfragen trugen dazu bei, ihn als Expertenstimme zu etablieren.
Migration nach Singapur
In den frühen 2000er Jahren, genauer gesagt im Jahr 2007, entschied sich Jim Rogers, seinen Wohnsitz in Singapur zu etablieren. Diese Entscheidung fiel im Rahmen seines langfristigen Engagements für aufstrebende Märkte und seine Überzeugung, dass Asien, insbesondere China, eine entscheidende Rolle in der globalen Wirtschaft spielen würde.
Rogers sah in Asien und speziell in China enorme wirtschaftliche Wachstumschancen. Durch die Verlagerung seines Lebensmittelpunktes nach Singapur wollte er näher an den aufstrebenden Märkten sein, um die sich entwickelnden Trends und Möglichkeiten besser verstehen zu können. Ob die notorisch sehr niedrigen Steuersätze in Singapur bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben, ist nicht bekannt, es erscheint aber plausibel.
In Singapur hat Rogers seine Finanzdienstleistungen weiterhin ausgeübt und sich auf Investitionen in aufstrebende Märkte konzentriert, insbesondere in Asien. In einem CNBC-Interview mit Maria Bartiromo, das am 5. Mai 2008 ausgestrahlt wurde, sagte Rogers, dass die Menschen in China extrem motiviert und zielstrebig seien und dass er in einem solchen Umfeld leben wolle, damit auch seine Töchter motiviert und zielstrebig seien. Dies sei auch in Amerika und Europa der Fall. Er habe sich gegen einen Umzug in chinesische Städte wie Hongkong oder Shanghai entschieden, da die hohe Luftverschmutzung seiner Familie gesundheitliche Probleme bereiten könnte.
Während Jim Rogers im Hinblick auf China sehr optimistisch ist, bleibt er skeptisch, was die Zukunft Indiens angeht. Im Jahr 2001 sagte er: „Indien, wie wir es kennen, wird die nächsten 30 oder 40 Jahre nicht überleben.
Was Anleger von Jim Rogers lernen können
Anleger können von Jim Rogers viele Lehren und Prinzipien für ihre eigene Anlagestrategie ableiten. Hier sind einige wichtige Lektionen, die aus Rogers‘ Erfahrungen und Ansichten gezogen werden können:
Langfristige Perspektive: Jim Rogers betont die Bedeutung einer langfristigen Perspektive. Anleger sollten sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen beeinflussen lassen, sondern ihre Investitionen auf eine langfristige Strategie ausrichten.
Verständnis der eigenen Investitionen: Rogers legt großen Wert darauf, in das zu investieren, was man versteht. Anleger sollten sich auf Branchen und Unternehmen konzentrieren, deren Geschäftsmodelle und Produkte sie verstehen.
Globale Diversifizierung: Rogers ist bekannt für seine Vorliebe für globale Diversifizierung. Er ermutigt Anleger, über den Tellerrand hinauszuschauen und in verschiedenen Regionen und Anlageklassen zu investieren, um Risiken zu minimieren und Chancen zu maximieren.
Fokus auf Wachstumsmärkte: Rogers hat wiederholt betont, dass er sein Augenmerk auf aufstrebende Märkte richtet, insbesondere in Asien. Anleger könnten von dieser Strategie profitieren, indem sie Trends in aufstrebenden Regionen identifizieren und darauf setzen.
Eigenverantwortung: Rogers ermutigt Anleger dazu, eigenverantwortlich zu handeln und sich nicht auf die Ratschläge anderer zu verlassen. Eine gründliche Recherche und persönliche Verantwortung sind für erfolgreiche Investments unerlässlich.
Antizyklisches Investieren: Rogers ist ein Verfechter des antizyklischen Investierens, was bedeutet, dass er versucht, Märkte zu identifizieren, die unterbewertet sind oder Potenzial für Wachstum haben, wenn sie in einer Abwärtsphase sind.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Rogers ist dafür bekannt, sich an unterschiedliche Marktbedingungen anzupassen. Anleger können von seiner Flexibilität lernen, um ihre Strategien je nach Marktlage anzupassen.
Landwirtschaftliche Investitionen: Rogers zeigt ein besonderes Interesse an landwirtschaftlichen Investitionen. Eine Diversifizierung des Anlageportfolios mit Agrarrohstoffen könnte für Investoren eine Überlegung wert sein.
Zu beachten ist, dass jede Anlageentscheidung individuell getroffen werden sollte. Nicht alle Prinzipien von Jim Rogers sind für jeden Anleger geeignet. Dennoch bieten seine Erfahrungen und Ansichten wertvolle Einblicke, die heutige Anleger in ihre Entscheidungsfindung einfließen lassen können.