Haben Sie sich jemals gefragt, was es mit diesen tierischen Ausdrücken auf sich hat, die man immer wieder an der Börse hört? Ja, ich spreche von Bullen und Bären. Klingt fast wie eine Zoobesichtigung, aber keine Sorge, wir gehen hier nicht wirklich auf Safari – es geht um eine andere spannende Sache: die Welt der Finanzmärkte. Diese beiden Begriffe sind nämlich wichtig, um zu verstehen, wie die Stimmung an der Börse ist. Lassen Sie uns also einen Blick darauf werfen, was es mit dem Bullenmarkt und dem Bärenmarkt auf sich hat. Schnallen Sie sich an, es wird interessant!
Bullenmarkt (Bull Market)
Ein Bullenmarkt bezeichnet in der Finanzwelt eine Marktphase, in der die Preise von Wertpapieren, wie Aktien, Anleihen oder auch Rohstoffen und Immobilien, über einen längeren Zeitraum hinweg steigen oder erwartet wird, dass sie steigen werden. Der Begriff leitet sich von der Angriffsbewegung des Bullen ab, der mit seinen Hörnern nach oben stößt, was symbolisch für den Aufwärtstrend der Marktpreise steht. Kennzeichnend für einen Bullenmarkt ist ein starkes Investorenvertrauen, eine positive Wirtschaftsentwicklung und oft auch ein allgemeines Wachstum der Wirtschaft. Investoren, die von steigenden Kursen ausgehen, werden oft als „Bullen“ bezeichnet. Das tatsächliche oder erwartete Verhalten steigender Märkte wird demzufolge als „bullish“ (bullenartig) beschreiben.
Bärenmarkt (Bear Market)
Im Gegensatz dazu steht der Bärenmarkt, der eine Marktphase beschreibt, in der die Preise von Wertpapieren für einen längeren Zeitraum fallen oder von den Marktteilnehmern erwartet wird, dass sie fallen werden. Die Bezeichnung stammt von der Abwärtsbewegung des Bären mit seiner Tatze, was symbolisch für den Abwärtstrend der Marktpreise steht. Ein Bärenmarkt ist oft gekennzeichnet durch Pessimismus, wirtschaftliche Rückgänge oder Unsicherheit auf den Märkten. Investoren, die fallende Kurse erwarten, werden als „Bären“ bezeichnet. Ein Bärenmarkt kann zu einer Verkaufswelle führen, da die meisten Investoren versuchen, ihre Verluste zu minimieren (abgesehen von jenen, die eine antizyklische Strategie verfolgen). Davon abgeleitet ist das Adjektiv „bearish“ oder eingedeutscht „bärisch“ (bärenartig).
Hausse und Baisse
In der Finanzwelt dienen die Begriffe Bullenmarkt und Bärenmarkt sowie die Adjektive bullish und bearish als umgangssprachliche Bezeichnungen für die klassischen französischen Begriffe Hausse und Baisse.
- Hausse bezeichnet einen Markt oder eine Marktsituation, in der die Preise steigen. Der Begriff entspricht somit dem Konzept eines Bullenmarktes bzw. einer bullishen Stimmung.
- Baisse steht für eine Marktsituation, in der die Preise fallen, analog zum Bärenmarkt oder einer bearishen Haltung.
Diese Begriffe sind tief in der Marktterminologie verankert. Man verwendet sie weltweit, um die allgemeine Richtung der Marktbewegungen oder die Stimmung der Investoren kurz und prägnant auszudrücken. Sie spiegeln die Tendenz der Finanzsprache wider, komplexe Marktphänomene in einfache, bildhafte Ausdrücke zu übersetzen, um sie für ein breites Publikum verständlich zu machen.